Wir schreiben das Jahr 2024. Wieder ist ein Jahr sinnlos verstrichen. Wann kommen die Agenturen des Landes in der Gegenwart an? Geschweige in der Zukunft? Agencies for Future werden? Die Welt retten, statt sie immer schneller zu zerstören, Apokalyptische Reiter mit Megafonen zu sein?
Was muss noch geschehen, damit Agenturen Haltung beweisen, Rückgrat zeigen, Verantwortung übernehmen, Leuchttürme in stürmischer See werden?
Wie lange verstecken sich Management und Kreative noch hinter ihrer Agentur, hinter der Zentrale in Paris, London, New York, hinter Sachzwängen? Wissen sie nicht, dass ‘Sachzwang‘ auch nur ein anderes Wort für Menschliches Versagen ist?
Stattdessen tagträumen sie, sie seien strahlende Ritter, die die Welt von der Dachterrasse ihres Agenturloftes herunter beglücken.
Dabei sind sie die 4 Apokalyptischen Reiter, die 1. siegen wollen allein um des Profites und Sieges willen, nicht um des Sinnes willen. Die 2. Kriege um Öl und Vorherrschaft befeuern. 3. Angst, Krankheit, Niedergang durch Sucht und Abhängigkeit bringen. 4. Hunger und Tod durch Verteuerung und Verknappung bringen.
Welch zynisches Spiel, mit Kleinstkunden soziales Engagement PR- und Preis-würdig in die Welt hinauszuschreien, aber Megafon TOXischster Kunden an den übrigen 364 Tagen zu sein.
Welch perfides Spiel, allein NGOs zu betreuen, die weder dem strukturellen Kapitalismus und Imperialismus der Wirtschaft noch individuellen Agenturkunden gefährlich werden.
Warum wohl unterstützen Agenturen nicht Greenpeace beim Verbot der Werbung von Fossil Fuels?
Unterstützen sie nicht Foodwatch beim Verbot der Werbung gesundheitsschädlicher Produkte an Kinder?
Unterstützen sie nicht zB taxmenow, Finanzwende, das Netzwerk Steuergerechtigkeit bei der fairen Besteuerung Überreicher?
Weil sie wissen, dass sie nicht gegen Verbrenner, Alkohol, Zucker, Fett, geschweige gegen Werbeverbote, die faire Besteuerung der Groß/Aktionärïn sein können.
Aber warum nicht? Gibt es keinen Markt für NON-TOXische, ehrliche Kommunikation, Marken, Unternehmen?
Warum nicht wenigstens mit Haltungsmarketing Stellung beziehen, Haltung beweisen, Rückgrat zeigen, Verantwortung übernehmen?
Warum nicht den ‘Traktor’ der Agentur nehmen und damit gegen die immer schnellere Zerstörung der Welt anreiten?
Warum nicht Kampagnen gegen egoistische, kurzsichtige, demokratie-schädliche, populistische Manager und Politiker aller Couleur fahren?
Freispot-Kontingente an die Armen verteilen, statt an die Überreichen zu verkaufen? Den Überreichen nehmen, um den NGOs zu geben?
Endlich Irrelevanz verdammen und Relevanz im Schilde führen?
Morgens wieder in den Spiegel gucken können?
Gerade Kreative müssen doch in der Zukunft leben, auf Seiten der Unterdrückten und Schwachen kämpfen, auf Seiten des Lebens, des Sinnes, der Frau. Die Revolution ausrufen, nicht Profitgier und Status Quo predigen.
Liebe Agenturen, Kommerz muss wieder Kunst werden.
Agenturen und Kreative müssen wieder wahre Kreativität leben.
Kreativität mit Haltung eben.
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