Der Beste für den Job? Oder doch nur der beste Freund?

In einer Wirtschaft, in der jeder nur an sich denkt und das System Markt, das System Unternehmen ausbeutet, indem er es auf die monatliche, persönliche Cash-Cow reduziert, ist es Normalität, dass nicht mehr der Beste für den Job eingestellt wird.

Eingestellt wird der, der am wenigsten nach Ärger aussieht. Der, der das System nicht durcheinanderbringt. Der, der keine Frau ist. Der, der schlechter ist als man selbst. Der, der einem nicht gefährlich werden kann. In einem Team, das einem nicht gefährlich werden kann.

Soweit so klar.
Das ist längst anerkannte Praxis.

Noch selbstzerstörerischer für Marken, Unternehmen, Branchen ist nur die inzwischen auch auf den unteren Ebenen gängige Praxis, Freunde einzustellen, auf relevante Positionen zu setzen, damit wenigstens die einem nicht in den Rücken fallen. Denn auf die Dummheit allein der anderen kann man seit dem Internet nicht mehr setzen.

Um die größten Schnitzer zu vertuschen, braucht es schon persönliche Freunde. Zwei wie Pech und Schwefel, die durch Dick und Dünn, wie Dick und Doof, gehen. Eine Manager-Krähe schlägt halt der anderen kein Auge aus.

Ausnahmen – vor allem in Gründer-Teams – bestätigen natürlich die Regel. Aber achtet mal darauf, wie schnell Kritik verstummt, wenn zwei oder mehr Freunde die Meetings und Entscheidungen dominieren. Achtet mal darauf, wie sehr der Flurfunk Bögen schlägt (oder einfach verstummt), wenn Freunde zu Spitzeln und täglichen Beobachtern werden.

Der Kultur, dem Klima, der Kreativität, Innovation und Produktivität ist das niemals dienlich. Nur diesem Einzelnen, und dem Freunde …